Die ideale Raumtemperatur – nie wieder krank!
Um die ideale Raumtemperatur und Haus und Wohnung ranken sich viele Mythen. Tipps zur perfekten Raumtemperatur sind so unterschiedlich wie mannigfaltig. Sie bewegen sich in einem extrem breiten Spektrum. Ansätze gehen von „Wie du dich wohlfühlst, ist sie richtig“ bis zu „genau 22,3 Grad“. Wenn du dein Immunsystem stärken und Erkältungskrankheiten vorbeugen willst, solltest du den Einfluss der Temperaturen auf deine Gesundheit kennen. Wir denken: Die Idealtemperatur hängt insbesondere von der Raumnutzung ab.
Warum die optimale Raumtemperatur so wichtig ist
Temperaturen haben maßgeblich Einfluss auf die Aktivierung deines Kreislaufs und damit auch auf und das körperliche Aktivitätsniveau und deine Stimmung. Zu hohe Zimmertemperaturen machen müde und senken deine Motivation. Ein 26 °C warmes Wohnzimmer führt nicht zu mehr Behaglichkeit. Die Wärme und vom Heizen trockene Luft erschöpft dich und führt langfristig dazu, dass du dich viel potentiell schneller erkältest während der Heizperiode vermehrt mit kleinen Symptomen kämpfst. Aber auch ein zu kaltes Zimmer ist problematisch. In deinen eigenen vier Wänden solltest du weder schwitzen noch frieren. Sicherlich ist es nicht einfach, die Wärmebedürfnisse der gesamten Familie unter einen Hut zu bringen. In der Praxis zeigt sich, dass die von Experten empfohlenen Temperaturen dennoch von den meisten Menschen als ideale Raumtemperatur empfunden werden. Ein zusätzlicher Vorteil: Schon ein Grad weniger auf dem Thermometer senkt deine Heizkosten deutlich.
Die ideale Raumtemperatur variiert mit der Raumnutzung
In jedem Haushalt solltest du wärmere und kühlere Bereiche schaffen. Die beste Raumtemperatur zum Schlafen liegt beispielsweise deutlich unter der Wohlfühltemperatur im Wohnzimmer. Grundsätzlich werden Wohnräume und Kinderzimmer mehr beheizt als beispielsweise der Flur oder das Schlafzimmer. Küchen bilden die goldene Mitte, da die ideale Raumtemperatur unter dem Wohnzimmer – aber über dem Schlafraum liegt. Eine Ausnahme machen große Wohnküchen und offene Wohn-Essbereiche mit angeschlossener Küche. Hier stellen optimale Temperierung und gleichbleibende Luftfeuchtigkeit eine größere Herausforderung dar. Die optimale Temperierung deiner Wohnung erreichst du mit der Einrichtung von Klimazonen.
Wohnzimmer und Bad – die wärmsten Räume im Haus
Laut Expertenmeinung sollte dein Wohnzimmer auf 20 bis 23°C beheizt werden. Die gleiche Empfehlung gilt für dein Badezimmer. Auf den ersten Blick scheint die Differenz zwischen der niedrigsten und der höchsten Wohlfühltemperatur marginal. Doch in Wirklichkeit ist es ein großer Spielraum, in dem du die optimale Raumtemperatur für alle deine Familie findest. Wenn du Heizkosten sparen und den Behaglichkeitsfaktor steigern willst, sind 22°C Zimmertemperatur ein guter Kompromiss. Denn bei identischer Luftfeuchtigkeit fühlst du den Temperaturunterschied von einem Grad Celsius nicht. Apropos Luftfeuchtigkeit. Diese ist in Badezimmern höher als in Wohnräumen. So erklärt sich auch, warum die gefühlte Raumtemperatur im Badezimmer höher als im Wohnzimmer ist.
Welches ist die ideale Raumtemperatur im Schlafzimmer?
Wenn du zu warm schläfst, erreichst du die Tiefschlafphase nicht und wälzt dich sprichwörtlich die ganze Nacht in den Laken. Die beste Raumtemperatur zum Schlafen sind angenehme 17 bis 20 °C. Frierst du schnell, ist die ideale Raumtemperatur eher an der Obergrenze der Empfehlung zu suchen. Kuschelst du dich im Schlaf gerne ein und genießt das kühle Zimmer, sind 17 °C die optimale Raumtemperatur für dich. Während du im Sommer bei offenem Fenster schläfst, solltest du das Schlafzimmer in der kalten Jahreszeit kurz vor dem Schlafengehen Stoßlüften. Anderenfalls kann die Raumtemperatur zum Schlafen schnell zu kalt werden und dazu führen, dass du fröstelnd aufwachst.
Kinder- und Babyzimmer optimal beheizen
Kaum ein anderes Zimmer ist in Bezug auf die ideale Raumtemperatur so umstritten wie das Kinderzimmer. Feinfühlige Eltern merken schnell, dass sich ein Kleinkind in einem überheizten Raum nicht wohlfühlt. Die optimale Raumtemperatur für Baby- und Kleinkinderzimmer liegt zwischen 18 und 21 °C. Wenn du eine Fußbodenheizung nutzt, gestaltet sich die Temperierung gerade für Kinder im Krabbelalter einfach. Anderenfalls musst du bedenken, dass es auf dem Fußboden immer einige Grad kälter als in den oberen beiden Raumdritteln ist. Dennoch erzeugst du ideale Raumtemperatur in Bodennähe nicht dadurch, dass du die Heizung auf Maximum einstellst. Um einen fußkalten Boden zu vermeiden, legst du besser einen kuscheligen Teppich aus. Dann ist das Kinderzimmer mit tagsüber 21 °C und zur Nachtruhe mit 18 °C ein idealer Wohlfühlort für deinen Nachwuchs.
Die ideale Raumtemperatur in der Küche
Als optimale Küchentemperatur empfehlen sich 18 bis 21 °C. Der Unterschied, ob für dich die untere oder die obere Grenze die ideale Raumtemperatur ist, hängt von der Raumgröße und seinem Nutzungsspektrum ab. In einer klassischen Küche sind Temperaturen von 18 oder 19 °C ideal. Verfügst du über eine offene Wohnküche oder eine Küche mit angrenzendem Esszimmer, liegt die optimale Raumtemperatur bei 20 bis 21 °C. Bedenke, dass sich der Raum während des Kochens erwärmt und dass allein ein eingeschalteter Herd für einen Temperaturanstieg von durchschnittlich einem Grad sorgt. Da auch die Luftfeuchtigkeit ansteigt, fühlen sich 20 °C in einer Küche wärmer an als zum Beispiel im Wohnzimmer.
Tipps für Flure und weitere Räume
In den meisten Wohnungen verfügen Flure nicht über Heizkörper. Das hat den einfachen Grund, dass die ideale Raumtemperatur im innen liegenden Flur durch die Raumwärme der von ihm abführenden Zimmer erzeugt wird. Ein Flur, der ausschließlich als Durchgangsbereich und Verbindung der einzelnen Zimmer in Haus und Wohnung dient, braucht nicht wärmer als 15 bis 18 °C sein. Hier kannst du bedenkenlos Heizkosten sparen, ohne Gefahr zu laufen, zu frieren oder krank zu werden.
Verfügt dein Haus oder deine Wohnung über ein separates WC oder eine Gästetoilette, gelten für diesen Raum andere Empfehlungen als für das Hauptbadezimmer, in dem die Aufenthaltszeit wesentlich höher liegt. Die ideale Raumtemperatur für das kleine WC liegt je nach Bedarf zwischen 16 und 19°C. In Kellerräumen brauchst du gar nicht heizen, sofern du den Bereich nicht als Hobbyraum umfunktioniert hast. Auch eine Vorratskammer bleibt unbeheizt. Für alle nicht kühlpflichtigen Lebensmitteln ist sie der optimale Aufbewahrungsort.
Fazit: Das optimale Raumklima
Das Raumklima setzt sich aus Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit zusammen. Auch wenn unser subjektives Temperaturempfinden oft ein verlässlicher Gradmesser ist, sollte sich das Raumklima dennoch auch an anderen Kriterien orientieren. Räume sind verschiedenen Tätigkeiten gewidmet, die unterschiedliche Aktivitätsniveaus voraussetzen. Räume niedrigen Aktivitätsniveaus wie das Schlafzimmer sollten kühler sein als beispielsweise das Arbeitszimmer, in dem Wachheit und Leistungsvermögen eine besondere Rollen spielen. Orte, an denen du dich nur kurz aufhältst dürfen niedriger temperiert sein als solche, an denen du einen Großteil deines Tages verbringst. Beachte, dass zu hohe Luftfeuchtigkeit die gefühlte Temperatur nach oben wie unten verstärkt: Wärme bringt dich rasch zum Schwitzen und Kälte geht schneller unter die Haut. Zu trockene Luft dahingegen reizt dahingegen die Schleimhäute und macht dich anfälliger für Infektionen. Mit Luftbefeuchtern oder Diffusern lässt sich die Feuchtigkeit zu trockener Luft nach oben korrigieren. Ein Kompromiss aus Temperaturen und Luftfeutigkeitswerten innerhalb der Expertenempfehlungen und deinem subjektiven Empfinden können ein guter Richtwert sein.