MANGO: erste Interior Kollektion – Konkurrenz für H&M & Co?
Die Modemarke MANGO steigt ins Einrichtungsbusiness ein. Diese Nachricht schlug in den letzten Wochen hohe Wellen in der Branche und löste einige Spekulationen aus. Der katalonische Modehersteller steigt damit in einen durchaus umkämpften Markt ein. Neben traditionellen Herstellern von Mobiliar und Homeware positioniert sich Mango vor allem gegen die bereits etablierten Home-Sparten von H&M und Zara. Kann der Streich des Dritten gelingen? Wir glauben ja und erklären, warum.
Dekoration und Einrichtung zur Corona-Zeit
Die Einrichtungsbranche erfährt im letzten Jahr einen enormen Zulauf. Dies ist wohl vor allem auf die Corona-Krise zurückzuführen. Sie sorgte für grundlegende Veränderungen des gesellschaftlichen Alltags. Mit Social Distancing und Ausgangssperren veränderte sich unser Verhalten. Wir verlassen unser Zuhause nur noch wenig. Der Alltag spielt sich in Innenbereichen ab. Sich dem Umfeld zu präsentieren ist weniger wichtig als der Komfort in den eigenen vier Wänden. Das sorgt auch für einen Umschwung im Kaufverhalten. Für den Modebereich hieß das:„Dress to impress“ war gestern, heute geht man auch im Schlafanzug auf die Straße. Während es sich im Bereich von Interior-Design und Deco ähnlich verhielt, kommt hier ein entscheidender Punkt dazu: Während noch vor gut einem Jahr viel Geld in Urlaube, öffentliche Anlässe und gemeinschaftliche Freizeitaktivitäten gesteckt wurden, gerät nun der Innenraum in den Fokus des Kaufinteresses.
Der Zeitpunkt für MANGO ist günstig
MANGO hat für seinen Einstieg in den umkämpften Einrichtungsmarkt einen Zeitpunkt ausgewählt, zu dem das Marktvolumen sich enorm vergrößert hat. Natürlich müssen sie immer noch insbesondere gegen die beiden Platzhirsche von H&M-Home und Zara-Home bestehen. Dies dürfte sich jedoch wesentlich einfacher gestalten als noch vor einem Jahr. Das erhöhte Marktvolumen bedingt sich nämlich nicht ausschließlich durch höhere Ausgaben für Einrichtung, sondern auch durch ein neues Klientel, dessen Interesse für Dekoration und Einrichtung erst in der Corona-Zeit geweckt wurde. Das ist insofern von Belang, als dass bei dieser Klientel mehrheitlich noch keine bestehende Brand-Loyalität bestehen dürfte. MANGO kann sich also bei einem Großteil der potentiellen Kundschaft, eine gute Präsentation vorausgesetzt, auf einer Ebene mit seinen Konkurrenten messen, ohne schon im Vorhinein im Hintertreffen zu sein. Zudem kann es auf den auf Crossover-Effekte eigener Brand-Loyalität setzen. Eine gute Grundlage.
MANGOs Designphilosophie
MANGO wurde 1984 von Isak Andic in Katalonien gegründet. Die mediterranen Wurzeln hat sich das mittlerweile milliardenschwere Unternehmen bis heute behalten. Die Nähe zum Meer, seine Frische und die farbenfrohe Leichtigkeit Südeuropas prägen seit jeher das Image der Marke Mango. Aus eben diesen Eigenschaften speisen sich auch die Designs ihrer Kollektionen. Wir hoffen, dass Mango seine Philosophie, den mediterranen Lebensgeist in Formen und Farben umzusetzen, auch in seine Home-Sparte beibehalten wird. An dieser Stelle kann sich Mango von seinen Konkurrenten abheben. Ihre Philosophie und das darauf aufbauende Designkonzept finden wir wesentlich prägnanter und greifbarer als das von H&M oder Zara.
Wie wird die neue MANGO-Kollektion aussehen?
MANGOs Designkonzept könnte einen weiteren Vorteil bergen: Der mediterrane Einrichtungsstil wartet traditionell mit klaren Formen, einfacher Eleganz und so frischen wie zurückhaltenden Farben auf. Frohe Wärme in der Farbgebung und zeitlose, moderne Designs gepaart mit dem individuellen Pep, den Mango versucht in jedem Modestück zu verwirklichen – das ist es, was wir uns auch von der neuen Mango-Home Kollektion erhoffen, die im April erscheinen soll. Gelingt es Mango mit ihrer Kollektion den Bogen zwischen dem Wunsch nach Aufbruch und Freiheit auf der eine Seite und der Gemütlichkeit und dem Komfort der Corona-Lockdown-Oase auf der anderen zu spannen, glauben wir an einen erfolgreichen Einstieg und freuen uns auf phantastische Designs. In jedem Fall sorgt der Einstieg von Mango und die neue Konkurrenzsituation für Abwechslung und Designoffensiven. Wir sind gespannt!