Übernahme von Home24 – Das bezweckt XXXLutz
XXXLutz plant die Übernahme von Home24 – die Nachricht schlug Wellen, nicht nur in der Möbelbranche. Anleger reagierten begeistert. Der Kurs der Home24 Aktie schoss am Tag nach der Ankündigung um 122 Prozent in die Höhe. Aber was steckt eigentlich hinter dem strategischen Manöver, wie passen die beiden Branchengrößen zusammen und wie geht es jetzt weiter?
Übernahme von Home24: Das musst du wissen
Vorab: Du musst dir keine Sorgen machen. Home24 wird es weiter geben. Geplant ist, dass das berliner Unternehmen, bekannt für seinen Versandhandel von Möbeln von dem österreischischen Möbelgiganten übernommen wird, aber nicht in der Brand von XXXLutz aufgeht. So lägen die Besitzanteile zwar bei der XXXLutz KG, das operative Regiment übernähme jedoch weiterhin das Managementteam von Home24. Auch sonst soll sich an erst ein mal nichts an Belegschaft und Tagesgeschäft ändern. Home24 bleibt als Marke und im operativen Geschäft eigenständig. Das gilt im Übrigen auch für die sich Besitz von Home24 befindlichen Marke Butlers, der beliebten Kette für Wohnaccessoires. Die Vorstandsriege reagierte positiv auf die Offerte, die auch von Analysten großzügig bewertet wurde. Zu dem Zeitpunkt der Ankündigung war XXXLutz bereits im Besitz von 60 Prozent der Stimmrechte. Was also bezweckt XXXLutz mit dem Kauf?
Deshalb kauft XXXLutz Home24
Der Möbelriese aus Österreich ist in der DACH-Region ein direkter Konkurrent des Branchenprimus IKEA. Er ist zwar auf dem deutschen Markt ebenfalls stark vertreten, liegt aber gemessen an den Umsätzen hinter den größten Möbelhändlern zurück. Zum Vergleich: Home24 erwirtschaftete 2020 in Deutschland mit 351 Millionen Euro weitaus mehr als XXXLutz (208 Millionen Euro). Die Übernahme von Home24 fügt sich nahtlos in eine Reihe weiterer Übernahmen wie der von POCO oder Braun ein, die darauf abzielen, die Position des Unternehmens auf dem deutschen Markt zu stärken.
Der Zukauf des Online-Anbieters Home24 kann weiterhin als Maßnahme des Unternehmens verstanden werden, sein Geschäft digitaler zu gestalten. Hier befindet es sich gegenüber Konkurrenten wie IKEA stark im Hintertreffen. Es erhöht seine Marge am E-Commerce und kann von der Erfahrung der zugekauften Unternehmen profitieren.
Ein ebenfalls nicht zu vernachlässigendes Argument dürfte die durch den Zukauf hinzugewonnene Größe sein. Sie stärkt die Marktmacht des Unternehmens und damit seine Verhandlungsposition gegenüber Zulieferern und Produzenten.
Quellen und weiterführende Artikel: wiwo.de, moebelmarkt.de