8 typische Fehler beim Anbau von Radieschen
Radieschen sind ein absoluter Klassiker im Gemüsebeet. Sie können schon wenige Wochen nach der Aussaat geerntet werden und gelten als unkompliziertes Gemüse für Gartenanfänger. Dennoch gibt es beim Anbau einige Stolperfallen, die dazu führen können, dass die Saat nicht aufgeht oder – noch frustrierender – dass die Pflanzen zwar wachsen, aber keine Knollen bilden. Wenn Sie jedoch die folgenden Fehler beim Anbau von Radieschen vermeiden, wird der Anbau der knackigen Knollen fast zum Selbstläufer, auch im Hochbeet.
Anbau von Radieschen – Fehler 1: Sortenwahl unpassend zur Jahreszeit
Es gibt verschiedene Sorten von Radieschen, die jeweils unterschiedliche Wachstumsbedingungen bevorzugen. Während einige Sorten am besten im Frühjahr oder Herbst gedeihen, eignen sich andere auch für den Anbau im Sommer. Einige Sorten können sogar während aller drei Jahreszeiten angebaut werden. Wenn jedoch nicht auf die passende Aussaatzeit geachtet wird, kann es zu Problemen kommen. Zum Beispiel kann das Aussäen von Frühjahrradieschen im Juli dazu führen, dass die Samen aufgrund zu hoher Temperaturen gar nicht erst keimen.
Auch wenn die Keimung erfolgreich war, kann es dennoch passieren, dass die Radieschen durch die Sommerhitze zur schnellen Blütenbildung angeregt werden und entweder holzige oder gar keine Knollen bilden. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, die richtige Sorte zur Jahreszeit auszuwählen und die Aussaat im passenden Zeitraum vorzunehmen. Der richtige Zeitraum für die Aussaat ist auf dem Saatguttütchen vermerkt.
Anbau von Radieschen – Fehler 2: Falsche Aussaattiefe
Ein weiterer Fehler beim Anbau von Radieschen ist eine falsche Aussaattiefe. Für die meisten Radieschensorten ist eine Tiefe von einem Zentimeter ideal. Werden die Samen tiefer in die Erde gebracht, können sich entweder länglich verformte Knollen bilden oder es kommt zu gar keiner Keimung. Auch eine zu flache Aussaat ist ungünstig, da Radieschen zu den Dunkelkeimern zählen und daher eine gute Abdeckung mit Erde benötigen, um keimen zu können.
Anbau von Radieschen – Fehler 3: Zu enges Wachstum der Radieschen
Damit sich Radieschen optimal entwickeln können, benötigen sie innerhalb einer Reihe mindestens drei, besser noch fünf Zentimeter Abstand voneinander. Es ist daher wichtig, nach dem Auflaufen der Pflanzen alle zu eng stehenden Miniradieschen zu entfernen. Obwohl es schwerfallen kann, lohnt sich diese Maßnahme, da die übrig gebliebenen Radieschen dann genug Platz haben, sich frei zu entfalten und richtig dicke Knollen zu bilden. Wenn jedoch auf das Ausdünnen verzichtet wird, stehen die Pflanzen in Konkurrenz und gehen schnell in Blüte – oft ohne Knollen zu bilden.
Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass genügend Abstand zwischen den Reihen besteht, damit sich die Radieschenpflanzen nicht gegenseitig beeinträchtigen. Ein Abstand von mindestens zehn Zentimetern zwischen den Reihen ist ideal, um eine optimale Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten. Durch eine sorgfältige Platzierung und regelmäßige Pflege können gesunde und kräftige Radieschen geerntet werden.
Anbau von Radieschen – Fehler 4: Überdüngung durch zu nährstoffreichen Boden
Ein weiterer Fehler beim Anbau von Radieschen ist eine Überdüngung durch zu nährstoffreichen Boden. Radieschen gehören zu den Schwachzehrern und benötigen nur wenige Nährstoffe. Wenn sie in zu nährstoffreicher Erde ausgesät werden, bilden sie viel Blattmasse und wenig Knollen. Zudem werden sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Es ist daher wichtig, auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung zu achten und den Boden nicht zu stark zu düngen.
Wenn der Gartenboden grundsätzlich nährstoffreich ist, kann es helfen, Radieschen auf Flächen auszusäen, auf denen im Jahr zuvor Starkzehrer wie Kürbisse oder Tomaten oder auch Mittelzehrer wie Möhren oder Rote Bete gestanden haben. Diese Pflanzen entziehen dem Boden viele Nährstoffe, sodass für die Radieschen weniger übrig bleibt. Eine Alternative ist, den Boden vor der Aussaat mit reifem Kompost oder Hornspänen zu düngen, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung zu gewährleisten.
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Anbau von Radieschen – Fehler 5: Boden zu fest oder verdichtet
Ein weiterer Fehler beim Anbau von Radieschen liegt in der falschen Bodenbeschaffenheit. Radieschen gedeihen am besten auf einem lockeren, humosen und gleichmäßig feuchten Boden. Ein lehmiger oder harter Boden ist für den Anbau von Radieschen wenig geeignet, da er das Wachstum der Wurzeln behindert und die Knollen klein und deformiert werden können. Eine Verdichtung des Bodens kann auch dazu führen, dass die Radieschen Schwierigkeiten haben, durch den Boden zu wachsen.
Um das Problem des zu festen Bodens zu lösen, kann eine Beimischung von Kompost oder Sand helfen, um den Boden zu lockern. Es ist auch ratsam, den Boden vor dem Anbau von Radieschen zu kultivieren und zu lockern, um eine optimale Bedingung für das Wachstum der Pflanzen zu schaffen. Ein gut durchlüfteter und lockerer Boden fördert das Wachstum der Wurzeln und führt zu kräftigen und gesunden Radieschenknollen.
Anbau von Radieschen – Fehler 6: Zu viel oder zu wenig Sonnenlicht
Damit Radieschen Knollen bilden können, benötigen sie viel Licht. Ein sonniger Standort ist daher ideal für den Anbau. Allerdings gibt es eine Ausnahme: In den heißesten Wochen des Sommers sollten Radieschen besser an einem halbschattigen Standort angepflanzt werden. Wenn sie zu viel Sonnenlicht ausgesetzt sind, werden sie zur schnellen Blütenbildung angeregt und bilden entweder keine oder unbrauchbare Knollen.
Es ist daher wichtig, die Aussaatzeit und den Standort sorgfältig auszuwählen, um eine optimale Entwicklung der Radieschen zu gewährleisten. In den kühleren Frühjahrs- und Herbstmonaten können Radieschen problemlos an einem sonnigen Standort angepflanzt werden, während in den heißen Sommermonaten ein halbschattiger Standort vorzuziehen ist. Durch eine sorgfältige Planung und Pflege können gesunde und knackige Radieschen geerntet werden.
Anbau von Radieschen – Fehler 7: Nicht keimfähiges Saatgut
Es kann vorkommen, dass ein vergessenes Saatguttütchen nicht mehr keimfähig ist. Denn auch Saatgut hat ein Verfallsdatum, das artbedingt ist und von der Lagerung abhängt. Radieschensamen, die fachgerecht gelagert wurden – also trocken, dunkel und kühl -, haben eine Keimfähigkeit von zwei bis vier Jahren. Wenn jedoch Saatgut verwendet wird, das älter als das empfohlene Verfallsdatum ist, kann es sein, dass die Saat nicht aufgeht.
Es ist daher ratsam, Saatgut regelmäßig zu überprüfen und nur frisches und keimfähiges Saatgut zu verwenden. Ein Blick auf das Verfallsdatum und eine sorgfältige Lagerung des Saatguts können dazu beitragen, dass die Keimfähigkeit erhalten bleibt und eine erfolgreiche Aussaat möglich ist.
Anbau von Radieschen – Fehler 8: Falsche Bewässerungsmethode
Eine falsche Bewässerungsmethode kann ein weiterer Fehler beim Anbau von Radieschen sein. Zu viel oder zu wenig Wasser kann dazu führen, dass die Knollenbildung ausbleibt. Es ist daher wichtig, das richtige Maß zu finden. Die Erde sollte nicht vollständig austrocknen, aber auch nicht pitschnass sein. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist ideal für das Wachstum von Radieschen.
An besonders heißen Sommertagen kann es vorkommen, dass die Radieschen nahezu täglich eine Portion frisches Wasser benötigen, um ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt zu werden. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass das Wasser gleichmäßig und sanft auf die Erde aufgebracht wird, um ein Ausspülen der Samen oder eine Beschädigung der zarten Keimlinge zu vermeiden. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt kann dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und eine übermäßige Verdunstung zu vermeiden.
Wissenswertes über Radieschen:
- Radieschen gehören zur Familie der Kreuzblütler und sind eng verwandt mit Kohl, Brokkoli und Rettich.
- Sie haben eine kurze Wachstumszeit von etwa 4-6 Wochen und können schon wenige Wochen nach der Aussaat geerntet werden.
- Radieschen gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Farben, von rot über weiß bis hin zu schwarz. Die Geschmacksrichtungen variieren von mild und süßlich bis hin zu scharf und würzig.
- Sie sind reich an Vitamin C, Kalium, Folsäure und Ballaststoffen und enthalten nur wenige Kalorien.
- Radieschen werden oft roh als Snack oder als Beilage zu Salaten und Sandwiches gegessen, aber auch gekocht oder eingelegt.
- Sie sind ein ideales Gemüse für den Anbau in kleineren Gärten oder in Töpfen auf dem Balkon.
- Radieschen sind relativ einfach im Anbau und eignen sich gut für Anfänger im Gartenbau.
- Die Knollen sollten regelmäßig geerntet werden, um das Wachstum der verbleibenden Radieschen zu fördern.