Alternative Silvesterbräuche – keine Böller großer Spaß
Nach den Corona-Jahren wird dieses Silvester zumindest, was die Gesundheitsauflagen angeht, wieder um einiges entspannter. Es endlich wieder richtig krachen lassen – möglich ist das. Muss aber auch nicht. In Ruhe statt in verkrampfter Endzeitpartystimmung ins neue Jahr starten ist unser Credo für das Jahresende. Mit etwas Phantasie entwirfst du dir deine eigenen neuen Silvesterbräuche und feierst den schönsten Jahreswechsel deines Lebens!
Silvesterbräuche ohne Feuerwerk
Ursprünglich sollte das Feuerwerk böse Geister vertreiben. Allerdings werden riesige Feuerwerke in den letzten Jahren zurecht immer argwöhnischer beäugt. Klimaschutz und Feuerwerk sind nicht vereinbar. Wir glauben allerdings ganz unabhängig von der Böllerei: Wo Menschen im Kollektiv Spaß haben, da bleibt für böse Geister keine Chance! Wir haben uns einige Anregungen überlegt, wie das gehen könnte.
Hausgemachter Donnerschlag
Wem das Krachmachen ein Vergnügen ist, die müssen auch ohne Böller nicht drauf verzichten. In bester Samsmanier könnt ihr den Krach einfach selber machen. In jedem Haushalt gibt es viele Gegenstände, die für ein wunderbar lautes und schräges Trommelkonzert im Freien wunderbar geeignet sind: Töpfe und Teller mit Löffeln natürlich, Blechdosen, die mit Steinen oder Schraubenmuttern gefüllt und mit Klebeband zugeklebt herrlich laute Rasseln ergeben, eine Kuchenform mit Kochlöffel und was Euch noch so alles einfällt! Je nachdem, wie viele ihr seid oder wie viele „Instrumente“ ihr gleichzeitig spielen könnt, ergibt das einen wunderbaren Lärm um Mitternacht. Eure Kinder werden es lieben und böse Geister das Weite suchen!
Für Variante Nummer zwei schnappst du dir Luftballone und schreibst die „bösen Geister“ des abgelaufenen Jahres darauf. Mit einem Anpieksen verpuffen sie im Nichts. Bahn frei für ein gradnioses neues Jahr.
Neujahrstanz
Kostet keinen Eintritt und macht mindestens genauso viel Spaß. Sorgt für eine kleine Anlage auf der Straße oder im Garten und schwingt im Anschluss an das obligatorische Anstoßen das Tanzbein ins neue Jahr. Endlich mal viel Platz zum Tanzen!
Feuerlicht statt Feuerwerk
Es muss nicht immer laut und bunt sein. Ein paar Funken und steter Feuerschein sind oft sogar stimmungsvoller. Wer einen eigenen Garten hat, braucht zu Silvester eine Feuerschale. Rund um das Mitternachtsfeuer ist der perfekte Platz, um anzustoßen. Für diejenigen unter uns, die auf dem Land wohnen, bieten sich Fackelwanderung durch die Nacht an. Vorher im Baumarkt Gartenfackeln kaufen, sich nach dem Anstoßen um Mitternacht warm anziehen, Fackeln an und los! In Waldnähe bitte Vorsicht walten lassen.
Apropos Feuerlicht: Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich die ganze Silvesterparty auch vereinfachen und nach draußen verlagern. Feuer in jeglicher Form hat für uns Menschen in der Nacht immer was sehr Anziehendes. Das können Fackeln sein, eine Feuerschale oder vielleicht sogar ein kleines Lagerfeuer: Wenn du einen Platz hast oder einen weißt, wo du so etwas aufstellen kannst, dann braucht ihr vielleicht noch einen Grill mit entsprechend Fleisch oder Gemüse zum Grillen, oder einfach einen großen Topf heiße Suppe und ein paar Beilagen, Getränke etc.. Wenn alle zusammenhelfen, muss keiner sehr viel tun dafür und dann könnt ihr ums Feuer stehen – oder auch tanzen.
Für Sportliche
Wer aktiver sein will und Lust auf Abenteuer hat, könnte sich einen schönen Weg für eine Nachtwanderung durch die Natur suchen. Ausgerüstet mit Taschen- oder Stirnlampen, dem Handy, auf dem eine App im Zweifelsfall die Orientierung erleichtert, mit festen Schuhen an den Füßen und warm angezogen, könntet Ihr Euch auf den Weg machen. An einem See, am Meer oder auf einen Berg oder Hügel, von dem vielleicht auch ein Blick auf das Feuerwerk in der Ferne möglich ist. Die Natur hat nachts immer einen eigenen Zauber. Und wenn ihr den Rucksack gut packt, findet ihr darin sicher ein kleines Picknick, eine Kerze und eine Flasche, die ihr an einem schönen Ort, unter einem Baum, am Strand, vielleicht auf einer Bank ausbreiten und genießen könnt. Und auf die schöne Wanderung und auf den Beginn des Neuen Jahres anstoßen könnt.
Silvesterbräuche zu Hause
Wer hat behauptet, dass Silvester immer laut und voller Trubel sein muss? Genieße die Intimität zu Hause. Gönne dir und deinem Partner ein warmes Bad mit viel Kerzenlicht und einem Glas Wein. Danach vielleicht eine Massage, sei es fürs Gesicht, für die Füße oder auch für alles, was dazwischen liegt. Irgendwann folgt ein leckeres Essen und prompt ist das neue Jahr auch schon da.
Alternative zu Bleigießen
Wenn ihr euch doch mit mehreren Freunden oder Verwandten zusammentut, wie wäre es mit Wachsgießen, der umweltfreundlichen Variante des Blei- oder Zinngießens? Einfach gesammelte Kerzenreste von Weihnachten auf einem alten Löffel über einer Kerzenflamme schmelzen und dann in ein größeres Glas mit kaltem Wasser gießen. Und dann könnt ihr die Phantasie spielen lassen, was die entstandene Skulptur für das nächst Jahr bedeuten könnte. Und wers nicht so mit der Zukunft hat, könnte auch spekulieren, was die individuell geformte Wachsskulptur mit demjenigen zu tun hat, der sie gegossen hat. Einer unserer liebsten Silvesterbräuche.
Cocktail-Mania
Für Leute, die gerne Cocktails trinken: Wenn ihr eine kleine Grundausstattung an Zutaten besorgt, könnt ihr an Silvester euer Können und eure Phantasie spielen lassen und selber Cocktails mixen, reihum natürlich. Anschließen wird blind verkostet, die Zutaten und der Urheber geraten und zuletzt bewertet.
Glücksbringer-Rorschach
Was auch schon vorher Spaß machen kann: Jeder Gast bringt als Geschenk einen kleinen Glücksbringer mit. Aber nicht die üblichen Schornsteinfeger mit Kleeblatt, sondern einen selbst erfundenen oder in der Natur gefundenen. Ein schöner Stein, ein seltsam geformtes Stück Holz oder etwas selbst Gebasteltes. Wichtig sind Vieldeutigkeit und Albernheit. Sie werden alle separat verpackt und gegen Mitternacht blind gezogen. Nach dem Rorschach-Prinzip muss jeder Beschenkte seinem Glücksbringer einen Namen gebe, der aus der ersten Assoziation zu dem Gegenstand besteht.
Der persönliche Jahresrückblick
Ihr überlegt euch etwa 10 Fragen zum vergangenen Jahr, lustige und je nachdem, wie vertraut ihr euch seid, mehr oder weniger persönliche. Also zum Beispiel: Was war dein schrägstes Erlebnis im vergangenen Jahr? Was hat dich am meisten gefreut? Was hast du im letzten Jahr dazugelernt? Worüber hast du wohl am meisten gelacht? Welche kleine Angewohnheit ist dir an dir selbst auf die Nerven gegangen? Lasst euch schöne Fragen einfallen und präsentiert sie euren Gästen. Jeder soll eine Antwort auf je ein vorbereitetes Kärtchen schreiben. Dann werden alle Karten zu den jeweiligen Fragen gesammelt, gemischt und vorgelesen. Vielleicht könnt ihr erraten, von wem welche Antwort stammt.
Welche dieser Silvesterbräuche in die Tat umsetzt oder euch selbst überlegt, wir wünschen euch einen guten Rutsch, ganz viel Spaß und alles Gute fürs Neue Jahr.
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