Wer baut das schönste Haus? – HÄUSER-AWARD 2021
Wie jedes Jahr vergibt das Architektur-Magazin HÄUSER ihren renommierten Award für das schönste Haus beziehungsweise die besten Neu- und Umbauten von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Der mit 15000 Euro dotierte Preis prämiert Architekten, deren Einreichungen eine Fachjury überzeugen müssen. Präsentiert werden die Gewinner unter anderem in einem eigens zur Illustration des Awards herausgegebenen Buches.
Mehr als nur das schönste Haus – Was den HÄUSER-AWARD besonders macht
Architektur gibt die baulichen Formen vor, durch die wir uns bewegen und in denen wir verweilen. Sie gestaltet unsere äußere Umgebung und nimmt damit Einfluss darauf, wie wir uns durch den Raum bewegen. Die äußeren Formen, die uns umgeben, haben eine Wirkung auf unsere Wahrnehmung und lösen Verschiedenes in uns aus. Der Einfluss der Architektur auf die Gestaltung der Strukturen unserer Lebensweisen und -welten ist unbestritten. Der HÄUSER-AWARD zeigt somit nicht nur einfach das schönste Haus, sondern verweist auch auf Lebenskonzepte und offenbart neue Perspektiven auf unseren Alltag.
Der HÄUSER-AWARD darf durchaus als Reflexion des kulturellen Beitrags angesehen werden, den die Architektur leistet. Er ist Teil einer Diskussion des Baugeschehens und Planens, die eine Weiterentwicklung von Architekturrichtungen und –konzepten ermöglicht. Die Vergabe des HÄUSER-AWARDS steht jedes Jahr unter einem neuen Motto. Waren es 2020 „Kleine Häuser“, wurden dieses Jahr Häuser unter dem Gesichtspunkt „nachhaltiges Bauen“ beurteilt und prämiert. Wir stellen euch die drei besten Konzepte vor.
Wer baut das schönste Haus im ganzen Land?
Lukas Lenherr: Das schönste Haus von Jonschwil
Gewonnen hat den HÄUSER-AWARD Lukas Lenherr mit seiner Umsetzung eines kleinen Raumwunders in Holzoptik. Trotz seines modernen Aussehens mit einer ungewöhnlichen Fensterkomposition fügt sich das Häuschen problemlos in seine Schweizer Umgebung ein. Zu keiner Sekunde wirkt es neben seinen konventionellen Nachbarbauten abgehoben und ist doch außergewöhnlich. Im Innenraum präsentiert es sich trotz seiner geringen Größe als offen und großzügig, was zweifellos dem offenen Übergang zwischen den Stockwerken geschuldet ist.
Architekten: Lukas Lenherr Architektur
Und Mang: nicht das schönste Haus – dafür der schönste Anbau
Den zweiten Platz konnte Anton Mang mit seinem Holzanbau für das Architekturbüro Und Mang erringen. Seine auf Stelzen gebaute Erweiterung eines Mehrfamilienhauses gibt dem Bewohner das Gefühl, im Garten zu leben. Das herkömmlich, ja beinahe langweilig anmutende Haus gewinnt durch seinen Außenposten an Leichtigkeit. Die große Fensterfront, deren L-Form die in Sand stehenden Kastanien einschließt, strahlt eine Lässigkeit aus, die wir so nur von Strandhäuser kennen.
Architekten: Und Mang Architektur
Kai Binnewies und Jörgen Dreher: Eine Sache der Perspektive
Das Spiel mit den Perspektiven macht den Entwurf von Binnewies und Dreher so reizvoll. Die steile Dachkonstruktion setzt sich im Innenraum fort und wird für ein dreieckiges Panoramafenster an seinen Enden genutzt. Die Ebenen sind nicht durch ein Treppenhaus und geschlossene Räume voneinander getrennt, sondern gehen ineinander über. Sie erlauben Blicke nach oben wie nach unten und sorgen für ganz besondere Lichtverhältnisse und Perspektiven. Eine luftige Angelegenheit.
Architekten: Kai Binnewies in Zusammenarbeit mit Jörgen Dreher Architektur
Was ist deiner Meinung nach das schönste Haus – und welches das beste?