Die Geheimnisse der Profis – Holztöne kombinieren leicht gemacht
Während die Leute immer abenteuerlicher werden, wenn es darum geht, Perioden und Stile in ihrem Zuhause zu mischen, ist eine der Fragen, die uns als Redakteure häufig gestellt werden, wie man Holztöne kombinieren kann.
Ob es darum geht, einen Esstisch an einen vorhandenen Holzboden anzupassen oder verschiedene Holzmöbelstücke miteinander zu vereinen: Viele Menschen zögern, verschiedene Hölzer in einem Raum zusammenzufassen.
Was solltest du beachten, wenn du Holztöne kombinierst?
Ein Teil dessen, was einen Raum optisch zusammenhält, ist die Wiederholung. Beim Kombinieren von Holztönen muss jeder Ton mindestens zweimal im Raum vorkommen.
Das Integrieren diverser Holztöne in ein Gesamtdesign kann genauso geschmeidig wirken wie das Mischen von Metallen in einem Raum. Der Trick besteht darin, ein paar kinderleichte Regeln zu befolgen.
Das Designziel beim Mischen von Farben und Stilen, Maserungen und Oberflächen besteht darin, Kontinuität zu schaffen.
Du führst eine Art „Designgespräch“, – hängst den roten Faden auf, der durch den Raum führt bis sich der Kreis schließt und das Ganze letztendlich als harmonische Gesamtheit verschmilzt.
Die Beachtung von Details wie Untertönen, Oberflächenbeschaffenheit und Holzmaserung macht es dir einfacher, selbstbewusst zu mischen und anzugleichen.
Die Auswirkungen der Verwendung verschiedener Holztöne sind Leben und Vielfalt. Wir empfehlen dir, diverse Holztöne zu mischen, da der Einsatz des gleichen Farbtons überall dazu führt, dass der Raum kahl und leblos aussieht. Dies wiederum beeinflusst deine Stimmung und den Esprit des Zimmers.
Das Kombinieren verschiedener Holztöne verleiht deinem Raum Kontraste und Abwechslung. Dadurch erhält der jeweilige Bereich seinen individuellen Charakter.
Bist du bereit für das Experiment? – Los geht’s!
Wähle einen dominanten Holzton
Dieser Holzton dient dir als Basis für den gesamten Raum. Das dominierende Holz ist entweder der Bodenbelag, die Schränke oder das größte Möbelstück am Platz. Wähle aus dem dominanten Holz Akzenthölzer aus, die es ergänzen und dem Gesamtbild Kontrast und Schichten verleihen.
Wenn du eher ein Statement abgeben möchtest, wähle jeweils ein helles und ein dunkles Holz.
Ein gemischteres und subtileres Aussehen entsteht bei einer Kombination aus hellem, mittlerem und dunklem Holz.
Denke an natürliche Variationen
Da Holz ein natürliches Element ist, gibt es auch natürliche Unterschiede. Du wirst einige Unterschiede in der Maserung der von dir ausgewählten Hölzer bemerken. Denk also bei der Auswahl deiner Holzarten daran, nicht zu andersartige Holzmaserungen zu verwenden, da diese der Raumatmosphäre eine übermäßige Geschäftigkeit verleihen würden.
Empfehlung: Nimm weiße Eiche, Ahorn oder Kirschbaum mit in deine Auswahl, da diese Holzarten subtilere Variationen und ein saubereres Aussehen aufweisen. Damit passen sie vor allem in minimalistische Einrichtungen.
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Welche Holztöne lassen sich kombinieren?
Nun die Antwort auf die wohl wichtigste Frage: Welche Hölzer passen zusammen? Grundlegend lassen sich Holzarten in warme und kalte Hölzer unterscheiden. Hölzer mit warmen Farbtönen haben ein gelbes, rotes oder hellbraunes Erscheinungsbild – denk an Kirsche, Mahagoni oder Hickory. Diese Hölzer passen gut zusammen, auch wenn sie sich in Lichtstärke und Maserung unterscheiden.
Kühle Hölzer besitzen Grautöne unterschiedlicher Intensität, wie z. B. Esche, Ahorn, Pappel oder Kiefer. Neutral getönte Hölzer wie Walnuss sind am vielseitigsten.
Tipp: Achte darauf, ob dein dominanter Holzton kühler oder wärmer ist und bleibe in derselben Familie, um einen roten Faden in deinem Raum zu erstellen und zu erhalten.
Was sind Holzuntertöne?
Die beiden Arten von Untertönen sind warm (rot, pink, gelb, orange) und kalt (blau, lila, grün). Wenn du einen zweiten oder dritten Holzton in deinen Raum einbringst, sollte auch dieser dem Ton des vorhandenen Holzes entsprechen und zur selben Familie gehören.
Beispiel: In Rockefellers Wohnzimmer werden die meisten antiken Holzstücke in einem warmen Mittelton gehalten und schaffen dadurch Kontinuität im gesamten Raum.
Spiel mit Kontrasten und der 60-30-10 Dekorationsregel
Wenn du Holztöne kombinierst, ist der Kontrast dein Freund. Das Spielen mit Kontrast erhöht das visuelle Interesse, beweist Stil und gestalterisches Fingerspitzengefühl. Darüber hinaus verleiht es deinem Design mehr Tiefe.
Bist du unsicher, in welchem Verhältnis du deine Einrichtung kombinieren sollst, halte dich an die klassische 60-30-10-Regel. Dies ist eine klassische Dekorregel, mit deren Hilfe eine Farbpalette für einen Raum erstellt werden kann. Sie besagt, dass 60 % des Raums in einer dominanten Farbe gehalten sein sollten, 30 % in Sekundärfarbe oder -textur, während die letzten 10 % nur noch Akzente setzen.
In einem Wohnzimmer des amerikanischen Designers Amber Lewis werden die hellgrau gewaschenen Böden beispielsweise durch einen Couchtisch und Stühle aus dunklem Walnussholz mit drei verschiedenen Holztönen ergänzt.
Schaffe Kontinuität durch das richtige Finish
Wenn deine Holztöne überall verteilt sind, erweist es sich hilfreich, die angestrebte Kontinuität durch ähnliche Holzmaserungen oder Oberflächen zu schaffen. Sind beispielsweise dein Holzboden oder Tisch glänzend, dann wähle die Beistelltische oder Stühle ebenfalls mit einem glänzenden Finish.
Übergänge mit Textilien mildern
Ein Teppich kann einen großen Unterschied machen, wenn es um die Auflockerung der Kombination deiner Holzelemente geht, insbesondere wenn deine Möbel und Holzböden einen ähnlichen Holzton haben. Denn das Zusammenstellen verschiedener Holzoberflächen bedeutet nicht, dass du sie übereinander stapeln musst. Das kannst du zwar tun, wenn dir der Look gefällt, aber es ist auch in Ordnung, den Übergang von Ton zu Ton mit Textilien zu mildern.
Ein Flächenteppich ist ein gutes Beispiel. Denn wenn sich zum Beispiel das Finish auf deinem Hartholzboden erheblich von dem deines Esstisches unterscheidet, dann lege einen bunten Teppich auf den Boden darunter. Dadurch schaffst du geschmeidige Übergänge, welche die visuellen Dissonanzen kompensieren.
Beispiel: In einem Wohnzimmer sehen ein paar X-Bein-Hocker etwas ‚unterspült‘ aus, wenn sie direkt auf den Holzboden gestellt werden. Mit einem flauschigen Perserteppich darunter wirken sie jedoch perfekt platziert.
Füge dem Mix harte Oberflächen hinzu
Hast du dein Zimmer mit favorisierten Lieblingshölzern möbliert und nun hat es den Charme eines Holzmöbellagers? Es ist natürlich möglich, dass sich zu viel Holz in einem Raum befindet – egal wie geschickt du dich beim Kombinieren der Holztöne und Oberflächen angestellt hast. Denn nicht jeder fühlt sich in einem Raum im Lodge-Look wirklich wohl.
Fühlst du dich von zu viel Holz erdrückt, kannst du dem Raum zusätzlich harte Oberflächen hinzufügen. Oberflächen aus Metall, Glas und Acryl brechen das weiche Bild von Holz. Alternativ kannst du auch auf Möbel mit Holzteilen mit einer Lack- oder Farboberfläche setzen. Sie zählen für diese Verwendung nicht als Holz, weil du die Maserung nicht sehen kannst. Reicht auch das nicht aus, denke darüber nach, dich von einigen Möbelstücken wieder zu trennen.
5 Fehler beim Holztöne kombinieren, die Menschen mit gutem Stil nicht machen
Wenn du dir die Einrichtungen in Holztönen von Profis anschaust, lassen sich fünf erstaunliche Gemeinsamkeiten feststellen:
- Sie greifen nicht auf Weiß zurück.
- Angst vor Kontrast kennen sie nicht.
- Sie konzentrieren sich nicht auf die Medienmeinung.
- Auch Pinterest und Instagram werden nicht kopiert.
- Sie achten auf die richtigen Proportionen ihrer Möbelstücke.
Fazit
Enden wollen wir mit einem Zitat der Designerin Anne Waggoner: „Wenn du ein Lehrbuch für Design öffnest, findest du den Esstisch und die Stühle im gleichen Holzton. Aber du solltest wissen, wann und wie du gegen die Regeln verstoßen musst. Du solltest eine Verbindung zu den Stücken haben, die du in dein Haus einlädst. Am Ende des Designprozesses ist dein Zuhause eine harmonische Sammlung von Dingen, die du liebst, – unabhängig davon, ob sie ’nach dem Buch‘ kuratiert sind oder nicht.“