Gartengestaltung am Hang – Spannung mit Steinen
Es muss ja nicht gleich ein Weltwunder werden wie der Garten von Semiramis, aber falls du nur ein kleines Gefälle im Garten hast, sei beglückwünscht! Wo Gartenarchitekten erst mühsam versuchen müssen, eine landschaftliche Spannung aufzubauen, hast du ihn schon von der Natur vorgegeben. Klar, die Gartengestaltung am Hang wird dich mehr Arbeit kosten, aber wofür ist der Garten denn da, wenn nicht zum gestalten und drin werkeln!
Gartengestaltung am Hang – die Planung
Ein Garten am Hang erfordert mehr Vorausplanung: Wenn er mal angelegt ist, sind Veränderungen oft relativ mühsam. Beachte deshalb Folgendes:
- Wie steil und hoch ist der Hang: Je steiler er ist, desto mehr musst und kannst du den Hang unterteilen, damit er nicht abrutscht. Und wenn du viel Erde und Steine bewegen musst, kann auch ein Minibagger sehr gute Dienste leisten!
- Eine Mauer muss nicht unbedingt gerade verlaufen, sie kann auch eine Rundung beinhalten, das schafft darunter ein geschütztes Plätzchen.
- Wenn du eine Treppe einbauen willst, lege sie so, dass sie möglichst deinen spontanen Laufwegen entspricht.
- In welche Himmelsrichtung neigt sich das Gelände? Das spielt bei der Bepflanzung eine wesentliche Rolle: Bei einer Neigung nach Süden mit viel Sonne liegt es nahe, den Garten mediterran zu gestalten und zu bepflanzen. Bei viel Schatten sind mehr Pflanzenarten möglich, weil der Boden nicht so schnell austrocknet.
- Ein Sitzplatz im Hang mit Blick nach unten, oder aber geborgen am Fuß des Hangs, wird dich immer wieder als Ruheplätzchen einladen.
- Wasser hat immer eine besondere Anziehungskraft und ein Hanggarten drängt sich für einen Wasserlauf geradezu auf. Für den Fall, dass du für eine Pumpe am Wasserlauf, für Strahler oder für einen Grillplatz einen Stromanschluss brauchen könntest: Verlege die Leitung zu Anfang, denn später wirds schwer. Für den Wasserlauf musst du nur ein Bassin am Endpunkt eingraben, in dem dann die Pumpe stationiert ist. Sie pumpt das Wasser an den Anfangspunkt, von wo das Wasser dann in einem mit Folie unterlegten Kiesbett wieder runterplätschern kann. Das Bassin kannst du entweder als kleinen Teich gestalten oder mit Deckel versehen und das Kiesbett auslaufen lassen
Die Gestaltung
Die wichtigsten und naturnächsten Gestaltungsmöglichkeiten sind Steine in allen Variationen. Mit ihnen erschaffst du Mäuerchen, stabilisierende Unterteilungen und fokale Punkte aus einzelnen Findlingen. Helle Kalksteine aus dem Steinbruch erzeugen schnell ein südliches Flair. Echte passionierte Gärtner scheuen auch nicht davor zurück, alte, mit Flechten überzogene Steine, aus dem Wald in der Umgebung heranzuschaffen. Für einen Wasserlauf eignen sich eher rundliche Flusssteine in allen Größen, flache Schiefersteine dagegen besonders gut für Treppen oder Mäuerchen, bis zu einem halben Meter gut auch ohne Mörtel.
Aber neben Steinen kommen auch durchaus Palisaden in Betracht, mit denen du Abstufungen im Hang bauen kannst. Die halten zwar nicht ewig, aber dafür, dass du sie in 10 Jahren erneuern musst, kannst du dir auch viel Steinschlepperei sparen. Auch Treppen kannst du leicht damit bauen: je nach Steilheit einen oder zwei Pfähle quergelegt und links und rechts mit einem halbierten senkrechten Pfahl gehalten, Kies und Erde dahinter und fertig ist die Stufe. Um die Erde am Abrutschen bzw. Abgeschwemmt werden zu hindern, könntest du aber auch Reisigbündel binden und mit Pfählen befestigen und die Erde dahinter auffüllen. Am besten wird die Erde aber immer von den Pflanzen selber gehalten.
Gartengestaltung am Hang – die Bepflanzung
Wenn dann schließlich das Gelände geformt ist, kommt endlich die Krönung mit den Pflanzen. Es empfiehlt sich, sich für eine bestimmte Richtung zu entscheiden und dann auch darauf zu achten, dass es Pflanzen in unterschiedlichen Höhen gibt, die den Garten insgesamt modellieren werden. Und vielleicht auch daran zu denken, was zu welcher Zeit blüht und wie die Farben zusammenpassen.
Hier nur zwei von vielen Richtungen:
Soll der Hang eher eine mediterrane Ausrichtung haben? Dazu passen neben Thymian, Salbei, Lavendel und Rosmarin. Auch die Zistrose, Kapuzinerkresse, verschiedene Wolfsmilchgewächse, eine Goldwolfsmilch und eine Palisadenwolfsmilch sind einen Blick wert. Yuccas und Fackellilien setzen einen unübersehbaren Akzent. Unsere erste Wahl ist allerdings Lavendel!
Eine naturnahe Ausrichtung für unsere feuchteren Gefilde ermöglicht es, schon mit Moosen und bunt blühenden Polstern den Boden zu bedecken, darüber dann aber auch verschiedene bunte Stauden und Farne und Gräser zu pflanzen, über denen sich dann noch eine Strauchrose oder aber auch eine Azalee erheben kann. Da sind der Phantasie und Kreativität nur von den Standortgegebenheiten Grenzen gesetzt und gute Gärtnerseiten sortieren das vor.
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