Hecke schneiden – Verjüngungskur für den Garten

Hecke schneiden Vorschau

Schon wieder Hecke schneiden? Muss das sein? Klar, das Heckenschneiden ist Arbeit und kann ganz schön schweißtreibend sein. Dennoch: Die Hecke schneiden lohnt sich! Warum? Weil du sie damit erneuerst und zum Austreiben anregst. Nur so verhinderst du Lücken und unschöne Wucherungen. Hecken wie in Versailles kreierst du allerdings nur dann, wenn du auf bestimmte Dinge. Nicht jede Hecke verträgt die gleiche Radikalität im Schnitt.

Hecke schneiden Galerie1

Hecke schneiden: der richtige Zeitpunkt

Schneide deine Hecke am besten in der letzten Februarhälfte. Dann verträgt die Hecke den Rückschnitt am besten. Außerdem nisten die Vögel noch nicht.

Es gibt allerdings auch Frühjahrsblüher wie etwa Blutpflaume und Forsythie, die zunächst blühen sollten, bevor du die Schere ansetzt. Andernfalls schmälerst du ihre mögliche Blütenpracht.

Immergrüne Hecken wollen im Frühsommer geschnitten werden. Für Pflanzen mit Laubaustrieb solltest du das beginnende Frühjahr nutzen. Dabei darfst du ruhig kräftig zurückschneiden. Treibt deine Hecke im Sommer ein weiteres Mal aus, verträgt sie auch einen zweiten Schnitt, wofür du am besten die letzte Juniwoche wählst.

Was ist beim Hecke schneiden zu beachten?

Schneide nicht zu viel ab, sonst wächst die Hecke nicht mehr richtig, weil du den restlichen Blättern die Chance nimmst, genug Nährstoffe zu produzieren. Prüfe vor dem Schnitt, ob du Nester in der Hecke entdeckst, um keine Vögel zu stören. Darüber hinaus solltest du stets den natürlichen Wuchs beachten. Flächensträucher sollten breiter wirken als Baumartige – all das unterstützt du durch deinen Schnitt.

Wie der Schnitt jeweils auszusehen hat, ist abhängig vom Zweck. Während der Formschnitt nur leicht begradigt und die Form erhält, funktioniert ein Rückschnitt radikaler. Im ersten Fall schneidest du nur wenig und gegebenenfalls punktuell. Für einen Rückschnitt kappst du die Zweige flächendeckend deutlich radikaler und auch in Bodennähe, was als „Auf-Stock-Setzen“ tituliert wird.

Hecke schneiden: Welche Methode eignet sich für welche Hecke?

Schneide die Hecke bis weit in das alte Holz hinein, um sie zum Austreiben anzuregen, gehe dabei bis knapp 30 cm über dem Boden. Wiederhole das Ganze im folgenden Frühjahr.

Baumartige Hecken wie Rotbuche oder Feldahorn verjüngst du am besten mehrfach, wobei du im ersten Jahr die eine Seite schneidest und im Folgenden die andere. Aber Achtung: Es kann ein paar Jahre dauern, bis du die gewünschte Form erreichst. Alles hängt von der Wuchsgeschwindigkeit der Hecke ab! Diese Hecken vertragen eine Verjüngung:

  • Leyland-Zypresse
  • Schmetterlingsstrauch
  • Liguster
  • Rhododendron
  • Buchsbaum

 

Nadelhölzer

Nadelgehölze wie zum Beispiel Koniferen wachsen langsam, sie treiben deshalb bei zu starkem Rückschnitt nicht mehr aus. Schneide daher am besten wenig, aber häufiger, um unerwünschtes Wuchern zu verhindern. Außerdem solltest du Nadelhölzer immer nach oben schneiden, dann wachsen sie von der Seite her nach. Seitlich darfst du natürlich auch schneiden – beachte jedoch, nie über den Nadelansatz hinaus zu schneiden.

Eine frisch gestutzte Hecke verträgt weder direkte Sonne noch Frost, weshalb du zum Schneiden stets einen warmen Tag mit geschlossener Wolkendecke nutzen solltest.

Diese Werkzeuge brauchst du

 

 

Hecke schneiden: rechtliche Vorgaben

 

Laut Bundesnaturschutzgesetz darfst du eine Hecke nicht ganzjährig zurückbeschneiden, weil Tiere und Vögel in der Nist- und Brutzeit geschützt sind! Diese Sperre besteht zwischen 1. März und 30. September, gilt aber nicht für den leichteren Formschnitt.

Wie verpasse ich meiner Hecke einen besonders schönen Schnitt?

Der Schnitt soll akkurat und gerade werden? Das kann nicht jeder, doch es gibt einen Trick: Spanne zwischen zwei Stäben zu beiden Seiten der Hecke eine Schnur, dadurch kannst du die Heckenkrone leichter begradigen. Halte die Heckenschere waagerecht und immer beidhändig. Die Schwenkbewegung sollte aus dem Rücken heraus erfolgen, dann bleibt sie ruhig und der Schnitt wird schön gerade.

Achte auf die Trapezform. Dabei verjüngt sich die Hecke nach oben, andernfalls kommt unten nicht mehr genug Licht an. Obere Zweige wachsen dann im Verhältnis zu schnell.

Hecke schneiden – mit etwas Fachwissen ganz leicht

Wer die eigene Hecke schneiden möchte, muss wissen, um welche Pflanze es sich handelt, wie sie wächst und wann der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt ist. Weil Heckenschnitt ein tiefer Eingriff in die Natur ist, darf zudem zwischen März und Oktober kein Rückschnitt erfolgen! Wenn du dies beachtest und das richtige Werkzeug besitzt, wirst du dich bald über eine schön geschnittene Hecke freuen. Hecken sind bei Weitem nicht die einzigen Sichtschutzmaßnahmen. Guck mal hier!



LETZTES UPDATE: 22.April 2021 von