IKEA Buyback Friday nur eine Marketing-Kampagne?
Was für viele der Black Friday ist für uns Fans der skandinavischen Einrichtung der Buyback Friday von IKEA. Denn an diesem Tag kannst du deine ungeliebten IKEA-Möbel ganz einfach zurückgeben. Doch funktioniert die Aktion wirklich? Was du bei der Aktion beachten solltest und warum nicht alles Gold ist, was glänzt, erfährst du hier.
IKEAs Beitrag zur Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist schon längst kein Szenebegriff mehr und so hat es sich auch der marktführende Großkonzern zum Ziel gemacht, nachhaltiger zu werden. Schon länger kauft IKEA alte Möbel ohne große Gebrauchsspuren ihrer Kunden zurück. Mit seiner Buyback Friday-Kampagne geht IKEA nun neben den neuen nachhaltigen Produkten den nächsten Schritt, denn im Zeitraum zwischen dem 21. November und dem 6. Dezember 2020 kauft IKEA deine alten IKEA-Möbel zurück. Kunden erhalten jedoch statt Bargeld einen IKEA-Wertgutschein in Höhe des Verkaufswertes. Der ist dann drei Jahre nach Ausstellung gültig und kann in die nächste Möbelgeneration investiert werden. Die Möbel müssen für den Rückverkauf im zusammengebauten Zustand zurückgegeben werden, denn sie landen in der Fundgrube. So erhalten die Möbel ein zweites Leben, statt ihr Dasein auf dem Sperrmüll zu fristen.
Welche Möbel kauft IKEA zurück?
Damit du deine Möbel bei IKEA verkaufen kannst, müssen einige Bedingungen erfüllt sein.
- Das Möbelstück ist ein IKEA Produkt.
- Es ist vollständig und voll funktionstüchtig.
- Das Möbel ist komplett aufgebaut.
- Es wurde weder farblich umgestaltet oder sonst wie verändert.
- Das Möbel hat keine starken Gebrauchsspuren.
Wieviel Geld erhältst du für deine Möbel am Buyback Friday?
Wie viel du für dein altes Möbelstück erhältst, hängt stark vom Zustand des Möbel ab. So bekommst du im Buyback-Zeitraum laut Website für ein BILLY-Regal 22,81€ (Neupreis 38€). Das sind 20% mehr als IKEA gewöhnlich auszahlt. Auch mit leichten Gebrauchsspuren kauft IKEA die Möbel zurück, jedoch für einen geringeren Wert.
Derzeit werden etwa 1500 Produkte zurückgenommen, worunter keine ausgelaufenen Modelle fallen. Wer hier auf eine gute Chance gehofft hat, die alten Möbel noch zu Geld zu machen, wird leider enttäuscht.
Hast du die Kampagne verpasst, musst du jedoch nicht verzagen. Denn die „Zweite Chance“ für Möbel bietet IKEA das gesamte Jahr. Jedoch sind hier die Verkaufspreise entsprechend niedriger.
Alles nur eine Marketing-Strategie?
Der Tausch der alten Möbel gegen einen Wertgutschein fürs eigene Haus statt Bargeld klingt zunächst wie ein großer Schritt Richtung Nachhaltigkeit. Bei näherer Betrachtung hat die Kampagne jedoch einen Beigeschmack. Denn wer schon ein Mal durch die Weihnachtskalender-Kampagne, ein Geschenk oder eine andere Marketingaktion mit einem Gutschein den Laden betreten hat, weiß um seine Tücken. Nur die wenigsten schaffen es, genau den Wert des Gutscheins auszugeben. Zu verlockend sind kleine Helfer aus der Küche oder die allseits berüchtigte Kerzenabteilung. Ist die Buyback Friday-Kampagne also eigentlich nur eine clevere Marketing-Kampagne?
Die Meinungen in der 7ROOMZ-Redaktion gehen hier auseinander. Denn so richtig will man dem Möbelriesen diese selbstlose Kampagne nicht abnehmen. IKEA hat in den letzten Jahren regelmäßig gezeigt, wie gutes Marketing mit Hilfe von Gutschein-Aktionen funktioniert. Und natürlich kommt auch ein so mächtiger Großkonzern an der Forderung nach nachhaltigen Produkten nicht mehr vorbei. Doch auch wenn IKEA mit seiner Kampagne vor allem eine Image- und Werbekampagne aus dem Boden gestampft hat, ist sie für die nachhaltige Bewegung wertvoll. Denn wenn ein Riese wie IKEA beginnt, nachhaltige Kampagnen ins Leben zu rufen und nachhaltige Möbel herzustellen, erhöht dies auch den Druck der direkten Konkurrenz. Und so bringt die Kampagne den Umgang mit Billigmöbeln als Wegwerfware wieder ins Gespräch und regt damit zum Umdenken an.
Ob IKEA nun von der Kampagne profitiert oder nicht: Möbel zu verkaufen statt sie auf den Müll zu werfen, wird immer die bessere Alternative sein – egal ob mit oder ohne Werbeeffekt.
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