Nutzgarten – der Leckerschmecker-Gartenspaß
Der eigene Garten ist für viele in erster Linie ein Ort des Rückzugs und der Entspannung. Dabei kann er noch so viel mehr sein. Bau ihn doch zu einem Nutzgarten um und pflanze frisches Gemüse, würzige Kräuter oder saftiges Obst einfach selbst an. So bestimmst du, woraus dein Abendessen besteht und weißt, wie es gedüngt oder behandelt wurde. Spaß macht die Gartenarbeit obendrein.
Was du dabei beachten solltest und welche Pflanzen in Frage kommen – wir haben die Antworten.
Nutzgarten in der Planungsphase
Willst du einen Nutzgarten planen und umsetzen, musst du viele verschiedene Faktoren berücksichtigen. Bei vielem kommt es auf deine persönlichen Vorstellungen und Wünsche an. Möchtest du lediglich dein Mittagessen mit frischen Kräutern aufpeppen oder planst du, deine ganze Ernährung mit der eigenen Ernte zu ergänzen? Bevor du deinen Nutzgarten anlegst, solltest du auf jeden Fall wissen, was dein Ziel ist. Überlege dir also, was du pflanzen willst und ob du dafür ein Beet oder Blumenkästen benutzen möchtest.
Etwas konkreter wird es im nächsten Schritt: Miss nach, wie viel Fläche dir zur Verfügung steht und wie die Lichtverhältnisse sind. Bäume können niedrigeren Pflanzen das Sonnenlicht nehmen, das sie dringend bräuchten, oder verhindern, dass deine Tomaten in der Mittagssonne verschmoren. Auch die Temperatur, die Windverhältnisse und den Niederschlag in deinem Garten solltest du in deine Entscheidung miteinbeziehen.
Das Gemüsebeet im Nutzgarten
Nachdem du diese ersten Fragen geklärt hast, kannst du dir genauer überlegen, welche Pflanzen du anbauen möchtest. Besonders gut geeignet für den heimischen Nutzgarten sind Salate, Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Zucchini, Paprika und viele heimische Kräuter.
Hast du genug Platz für ein großes Gemüsebeet, ist die Fruchtwechsel-Methode zu empfehlen. Dabei teilst du dein Beet in vier gleich große Teile auf. In jeden dieser Teile baust du verschiedene Gemüsesorten an, die du jährlich rotierst. Eines der Beete bleibt jeweils für die Gründüngung frei. Bei der Gründüngung sorgen bestimmte Pflanzen ein Jahr dafür, dass sich die Erde im Beet erholt und auflockert. Wenn sie dann absterben, bieten sie viel Futter für Kleintiere wie Regenwürmer, die wertvollen Hummus produzieren, der die Erde mit Nährstoffen versorgt. In die drei anderen Beete pflanzt du Gewächse mit unterschiedlichem Nährstoffanspruch: jeweils einen Starkzehrer, einen Mittelzehrer und einen Schwachzehrer.
( 1. Hochbeet , 2. Metalleimer , 3. Holzleiter , 4. Gartenutensilien )
Wer mit wem?
Manche Pflanzen sind wählerisch, wenn es um ihre Nachbarschaft geht. Kartoffeln beispielsweise gehören wie Auberginen zu den Nachtschattengewächsen. Sie werden teilweise von den gleichen Krankheitserregern befallen. Daher solltest du sie nicht nacheinander im selben Beet aussäen.
Welche Pflanze braucht wie viel Nährstoff?
Diese Kategorien geben dir einen groben Überblick darüber, wie viele Nährstoffe bestimmte Gemüsearten benötigen. Zu den Starkzehrern gehören etwa Kartoffeln oder Kürbisse. Zu den Mittelzehrern zählen Zwiebeln und Knoblauch und zu den Schwachzehrern Spinat oder Erbsen. Jedes Jahr rotierst du die Beetteile in folgendem Rhythmus: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer, Gründüngung. Bei vier Beeten kannst du den Fruchtwechsel also lückenlos rotieren. Im Internet findest du viele Tabellen über den genauen Nährstoffbedarf deiner Pflanzen.
Wie das Anbauen im Nutzgarten funktioniert – Zwei Beispiele
Wann du mit der Saat in deinem Nutzgarten beginnst, hängt von der Pflanze ab. Kartoffeln kannst du ab April anbauen. Als Starkzehrer benötigen sie viele Nährstoffe. Dünge die Erde also vor der Aussaat. Im Fachgeschäft gibt es Pflanzkartoffeln, die du vortreiben lassen musst.
Dafür nimmst du einen Eierkarton und füllst die Einbuchtungen mit Erde. Darin setzt du die Kartoffeln, sodass sie bis zur Hälfte mit Erde bedeckt sind. Nach zwei Wochen mit viel Licht und 10 bis 15 Grad treiben sie aus. Dann setzt du sie mit dem Trieb nach oben 10 Zentimeter tief in die Erde. Zwischen den Kartoffeln lässt du 35 Zentimeter frei, zwischen den Reihen 75 Zentimeter. Die Triebe wachsen nun in die Höhe. Schaufel immer wieder etwas neue Erde auf, damit die neuen Knollen nicht aus der Erde schauen und grün werden. Nach etwa drei Monaten beginnt die Pflanze an der Oberfläche zu verdorren. Zeit, mit der Ernte zu beginnen.
Wachstumswunder Zucchini
Zucchini kannst du ab Mitte Mai einsetzen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Sie brauchen viel Wasser und ein sonniges Plätzchen. Pflanze die Setzlinge so, dass jede Pflanze mindestens 1,5 Quadratmeter Platz hat. Vorher solltest du die Erde gut düngen und das Beet immer von Unkraut freihalten. Nach 6 bis 8 Wochen sind die ersten Zucchini fertig.
Es gibt unzählige Möglichkeiten bei der Gestaltung deines Nutzgartens. Du wirst sehen, deine Kartoffeln, Salate und Zucchini haben noch nie so gut geschmeckt!
Wer jetzt die Gärtnerwurzeln in sich entdeckt hat, darf hier und hier weiterlesen.