Runde Tische – die Quadratur des Kreises
Runde Tische sind im deutschen Zuhause zu einem raren Anblick geworden. Wenn wir an runde Tische denken, ist unsere erste Assoziation meist der Kaffeehaustisch oder kleine Beistelltische. Vollwertige Tische in Esszimmer und Co sind sie fast immer rechteckig – aber warum? Wir gehen der Sache auf den Grund und plädieren für mehr Mut zu Rundheit.
Sind runde Tische wirklich unpraktisch?
Genau wie für so manchen Mathematiker die Kreiszahl Pi die Zahl der Zahlen ist, stellt der Kreis für einige Designer die Formvollendung geometrischer Gebilde dar. In sich geschlossen, nicht weisend, flächenmaximiert und im wahrsten Sinne des Wortes niemals aneckend – es gibt viele Gründe, die Kreisform zu bewundern und zu schätzen. Warum also spielt sie unseren Einrichtungen eine so untergeordnete bis gar keine Rolle?
Ein beliebtes Argument sowohl in der Architektur als auch in der Inneneinrichtung ist die Schwierigkeit der Passung. Runde Formen sind können nicht mit anderen Formen abschließen. Im rechtwinklig organisierten Raum hat jede Rundung daher etwas Irrationales. Mitunter aufgrund dessen haftet runden Formen das Stigma „unpraktisch“ und „nur für große Räume geeignet“ an.
Warum runde Tische zu Unrecht ein Schattendasein fristen
Hier möchten wir widersprechen. Kein rechtwinkliger Esszimmertisch schafft es beispielsweise so viele Sitzplätze auf geringem Raum auszuweisen wie ein runder Tisch. Mehr noch, die Tischfläche zu Raumbeanspruchung ist geringer als beim rechteckigen Tisch. Auch das Zusammensein am runden Tisch ist weitaus sozialer, weil die Winkel zum Gegenüber flexibel gestaltet werden können. Im Allgemeinen empfinden wir solche Positionierungen zueinander als angenehm, die uns die Wahl lassen, direkt mit unserem Gegenüber in Kontakt zu treten oder diesem auch auszuweichen, ohne dabei unhöflich zu sein. Eine Sitzkonstellation, die runde Tische im Gegensatz zu rechtwinkligen Tischen leisten können. Designerstücke wie dieser Esstisch verbreiten eine gewisse angenehm lässige Großzügigkeit in deiner Küche oder dem Esszimmer und sorgen für ein völlig neues Erlebnis beim Gästedinner.
So nehmen wir runde Formen wahr
Dieser Umstand und der, dass wir runde Formen als weicher und weniger streng bzw. seriös wahrnehmen, machen den runden Tisch besonders. Er strahlt ein lässigeres, ungezwungeneres Lebensgefühl aus. Runde Tische können dir helfen, deine Räume um eben diese Eigenschaften zu bereichern. Sie sind zudem zugleich Antithese und Ausgleich zu horizontalen und vertikalen Linien. Dabei steht die Kreisform selbst dem Minimalismus keinesfalls im Wege, wie oftmals angenommen. Ganz im Gegenteil, sie verbreitet ebenfalls die Klarheit und Ruhe, der der Minimalismus sich verschrieben hat. So zum Beispiel dieser Couchtisch, dessen zierliche Eleganz an die 60-er Jahre erinnert.
Wann kommt das Comeback der Rundheit?
Wir hoffen, dass runde Tische auch jenseits der Gastronomie wieder in den Fokus rücken (auch wenn wir Wiener Kaffeehaustische natürlich wunderschön finden). Ihre formvollendeten Rundungen sorgen für Schwung, Abwechslung und mehr Lässigkeit in unseren Behausungen voller rechter Winkel. Ein Leben im organsierten Baukasten ist nichts für uns. Zumindest bedürfen wir einiger organischerer Formen, um dessen Strenge zu überwinden. Ein runder Tisch ist ein guter Anfang. Was findest du?