Schloss Balmoral – An diesem Ort ist die Queen gestorben
Die Queen ist tot – Die Nachricht kam trotz der regelmäßigen Updates zu ihrem Gesundheitszustand wie ein Schock. Nicht nur England trauert. Die Queen fungierte für 15 Staaten als Staatsoberhaupt. Geachtet und geliebt wurde sie weit darüber hinaus, auch in Deutschland. Bemerkenswert in mehrerlei Hinsicht, ist der Ort, an dem sie verstarb, Schloss Balmoral.
Schloss Balmoral – Ein schöner Ort zum Sterben
Man kann sich kaum einen würdevolleren und romantischeren Ort für das Lebensende wünschen. Schloss Balmoral malerisch unterhalb des Berges Lochnager gelegen, ist der Inbegriff schottischer Idylle. Lärchen- und Kiefernwälder zieren die Landschaft. Gesäumt von einer Flussbiege des Dee und einem nahen Weiher, mit den schneebedeckten Gipfeln in der Ferne ist Schloss Balmoral das perfekte Postkartenmotiv. Hier lässt sich die Natur genießen. Und genau das tat die Queen wohl wie jedes Jahr im Spätsommer. Ein friedvoller Ort – zum Leben wie zum Sterben.
Die Geschichte von Schloss Balmoral
Um die Schönheit der Ländereien wusste schon König Robert II, der sie als Jagdrevier nutzte. Gebaut wurde das damals noch wesentlich kleinere Anwesen im 14. Jahrhundert. Der ursprüngliche Teil des Schlosses wurde 1830 aufwendig renoviert. Unter Queen Viktoria, die dort damals noch zur Miete logierte, erfolgte der Bau des Gebäudekomplexes, wie wir ihn heute kennen. Entworfen und gebaut wurde er zwischen 1853 und 1856 unter der Regie des damaligen Stadtarchitekten von Aberdeen. Über die Jahre wurde das Schloss um einen Ballsaal und zahlreiche Nebengebäude erweitert. Das alte Anwesen wurde kurzerhand abgerissen.
Ein Märchenschloss als Sommerresidenz
Heute ist das Schloss im Privateigentum der Queen. Das Schloss sieht aus, wie aus der Hand eines Disney-Zeichners entworfen. Die zahlreichen Rundtürme mit den spitz zulaufenden, konischen Dächern, die neugotischen Elemente entlang des Hauptdachs inklusive Zinnen und die Efeu überwucherten Mauern verstärken das Bild des Märchenschlosses.
Eine Herrschaar von 100 Angestellten bewirtschaftet das Schloss selbst dann, wenn die Queen nicht zugegen ist. Die zugehörigen Ländereien sind riesig. Sie erstrecken sich über 243 Quadratkilometer und beinhalten sogar einige Dörfer. Allein für die wunderschönen Gärten und Parkanlagen rund um das Schloss bedarf es an die 20 Gärtner.
Heute sind Schloss Balmoral und seine Umgebung ein beliebtes Touristenziel. Dabei lohnt nicht nur das ins Schloss integrierte Museum. Auch die Flüsse der Umgebung locken mit der Verheißung des besten schottischen Lachses.
Warum der Ort brisant sein könnte
Interessant ist der Ort, an dem die Queen ihre letzten Tage verbrachte auch aufgrund seiner Lage in Schottland, eint doch nur die Monarchie (und früher wirtschaftliche Zwecke) die rivalisierenden Länder England und Schottland. Erst über einen Zusammenschluss der Königshäuser konnte ein langlebiger Frieden erreicht werden. Wie wird ihr Dahinscheiden in Schottland aufgenommen? Wird der Ort ihres Todes als Zeichen für oder gegen eine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich gewertet werden? Was der Tod der Queen für die Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands bedeutet, bleibt abzuwarten.
Quellen und weiterführende Links: nzz.ch, kleinezeitung.at
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