Warhol und Dekor – Seine Spuren in unserem Zuhause

Warhol und Dekor - Seine Spuren in unserem Zuhause

Andy Warhol: Kein anderer Name ist so emblematisch für Pop Art wie der des wohl einflussreichsten amerikanischen Künstlers des 20. Jahrhunderts. Letzte Woche wurde eines seiner bekanntesten Gemälde für fast 185 Millionen Euro versteigert. Wir haben uns die spektakuläre Transaktion zum Anlass genommen, der Frage nachzugehen, welchen Einfluss er auf unser Kunst- und unser Einrichtungsverständnis hatte.

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Quelle: unsplash.com

Teuerstes Gemälde der Welt?

Versteigert wurde das Gemälde Shot Sage Blue Marilyn. Es ist eines von fünf Gemälden gleichen Motivs in unterschiedlichen Farbgebungen. Sage und schreibe 185 Millionen Euro lies sich ein anonymer Käufer die blaue Version des Gemäldes kosten. Das Teuerste ist es dennoch bei Weitem nicht, obwohl es auf dieser Rangliste den zweiten Platz belegt. Den Titel für das teuerste je versteigerte Gemälde hält das ebenfalls weltberühmte Leonardo da Vinci Werk Salvator Mundi. Mehr als 427 Millionen Euro wechselten hierfür den Besitzer.

Dabei dürfte Warhols ikonisches Protrait Marilyns wohl eines der am öftesten zitierten und vervielfältigten Motive der Welt sein. Besonders an dem Gemälde ist auch ein Detail seiner Entstehungsgeschichte. Vier der fünf Gemälde haben ein Einschussloch, das Dorothy Podber, ebenfalls eine New Yorker Künstlerin gegen den Willen Warhols in den Bildern hinterlies. Anstatt eines Fotos schoss sie ein Loch in einen Stapel mit vier der Marilyn-Portraits. Warhol war erzürnt – der späteren Bedeutung des Gemäldes für den Pop Art und darüber hinaus dürfte der Faux Pas allerdings keinen Abbruch getan haben.

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Was Pop Art ausmacht

Pop Art ist in erster Linie eine Gegenthese zu dem mit einem elitären Intellektualisierungsanspruch versehenen abstrakten Expressionismus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Pop Art zelebriert das Explizite, das Gegenständliche. Er betont Oberflächen, was sich auch in der Visualität widerspiegelt. Klare Linien und Fotorealistik überwiegen ebenso wie grelle Primärfarben und riesige Formate. Die Motivik bedient sich der Werbung und der Popkultur. Beliebte Produkte, Filmfiguren, Slogans oder Comics sind Verweise in die Konsumkultur der Nachkriegszeit. Dabei kann Pop Art sowohl als Überhöhung und Befürworter des Artifiziellen, des Massenkonsums und eine Beschleunigung der Trenddynamik gewertet werden, als auch als Kritik an eben diesen soziokulturellen Entwicklungen gelten.

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Andy Warhol und Pop Art

Andy Warhol als bekanntester Vertreter war wie prädestiniert für den Stil der Oberfläche und der Vielheit. Als Werbegrafiker und Illustrator war er mit der Motivik vertraut. Seine lange bevorzugte Technik des Siebdrucks passte in eine Zeit, in der die Kopie, der Verbreitungsgrad der Originalität und Einzigartigkeit den Rang abläuft. Seine „Dosenbilder“ erlangen Kultstatus und zieren, genau wie das Marilyn-Porträt heute noch Postkarten und Kunstdrucke.

Gleichzeitig war der ursprünglich aus sehr einfachen Verhältnissen stammende Warhol später mitten im illustren Partytreiben der Upper East Side rund um Studio 54 zu finden. Folgerichtig sind Ausschweifung, Extensität und Konsum immer wieder Thema in seinem Werk. Seine Überbetonung und Überhöhung des eigentlich Ordinären, Oberflächlichen hat nicht nur innerhalb des Pop Art Spuren hinterlassen.

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Pop Art – Bedeutung für Einrichtung und Dekors

Pop Art im Allgemeinen und Warhols Werk im Speziellen prägten die Visualität einer gesellschaftlichen Entwicklung, die bis heute anhält und sich durch viele Lebensbereiche zieht. Es ist der offensichtlich referenzielle Charakter des Stils und die Erhebung der allgegenwärtigen und vertrauten Werbeoptik in den Kunststand, die diese Entwicklung charakterisieren. Die Idealisierung der Oberfläche hat nichts an Aktualität eingebüßt. Dementsprechend beliebt ist Warhols Signatur auch heute noch, sein Einfluss unbestritten.

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Wie viel Warhol ist in der modernen Einrichtung?

Da wären zum Einen seine Gemälde. Noch immer sind die zahlreichen Nachdrucke seiner Werke, wie zum Beispiel Prints seines Flower-Gemäldes, Schriftzüge im Pop Art Style und graphisch interpretierte Porträts ein beliebter Wandschmuck. Überhaupt dürften wir die Beliebtheit der Anwendung von Grafiken als Dekor Künstlern wie Warhol zu verdanken haben.

Aspekte des Pop Art finden nicht nur in Retro-Einrichtungsstilen Anwendung. Das Nebeneinander schriller Neonfarben zum Beispiel von Möbeln inmitten minimalistischer Umgebungen mit Weiß als Grundfarbe oder Beton als Hauptmaterial ist ein gern verwendetes Mittel der lockernden Spannung. Pop Art prickelt, regt an und ist doch selten streng oder einschüchternd. Dazu tragen auch die Formen jenseits von Grafiken wieder. Kreise, Rundungen und Wellen beherrschen die Linienführung. Der strengen und nüchternen Geometrie vieler Grundrisse Elemente des Pop Art gegenüberzustellen, ist immer noch das Mittel der Wahl, eine wohlig-optimistische Spannung zu erzeugen. Das gelingt mit entsprechenden Möbelformen und -Faren genauso wie mit Wohnaccessoires.

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Quellen und weiterführende Links: orf.at

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LETZTES UPDATE: 13.Mai 2022 von
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