Death Cleaning – Loslassen macht frei
Ein neues Jahr, ein neuer Aufräum-Trend. KonMari war letztes Jahr. 2022 ist Döstädning oder Death Cleaning angesagt. Die etwas schaurige, aus dem Schwedischen stammende Wortkreation der Autorin Margareta Magnusson beschreibt die Methode recht treffend. Ein sauberer Tod ist, wenn nach dem Ableben nur das bleibt, was wirklich wichtig war – eine Vorstellung, die sich in Entscheidungen, bei denen es ums Aussortieren geht, als sehr hilfreich erweisen kann.
Woher kommt Death Cleaning
Die Methode geht auf die schwedische Künstlerin Margareta Magnusson zurück. Ihren Abschluss machte sie am Beckman’s College of Design. In ihrem ersten Buch, Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen, hält die fünffache Mutter ihre Erfahrungen aus mehr als 80 Lebensjahren und 17 Umzügen fest. Sie übersetzt sie in Handlungsvorschläge, die sich auf das Thema Tod, Aufräumen und Loslassen beziehen. Ihr Konzept nennt sie Döstädning.
Wie funktioniert Death Cleaning
Im Zentrum des Konzepts Death Cleaning geht es darum sein Leben vor dem Tod „aufzuräumen“. Es geht um Abschluss, ums Loslassen – Themen, die fast zwangsläufig mit dem Tod einhergehen, sich aber problemlos auf materielle Güter und das Leben übertragen lassen, selbst wenn der Tod noch in weiter Ferne zu liegen scheint. Ziel ist es, sich frei zu machen: Von den Dingen, die uns belasten, die uns nicht wichtig sind, die uns aufhalten und die uns unnötig im Hinterkopf herumspuken. Fange mit alltäglichen Dingen, die viel Raum beanspruchen an und arbeite dich zu den Stücken vor, deren emotionaler Wert die Entscheidungen schwierig werden lassen.
Das ganze lässt sich zum Beispiel so interpretieren: Wenn du das aussortierst, was dich nicht glücklich macht, bleibt mehr von dem, das dich glücklich macht. Wegwerfen, was nicht funktional oder bedeutsam ist, bedeutet weniger Ballast für uns unsere Nachwelt.
Fazit
Klingt trivial, ist es auch – ist es aber dennoch wert, sich ab und zu vor Augen zu halten. Und genau das tut Margarete Magnusson auf ihre ganz eigene, herzerwärmende Art. Sie ist dabei wenig dogmatisch und baut uns mit der Schatzkiste für Dinge mit großem sentimentalem Wert sogar ein Hintertürchen ein. Die der Methode zugrunde liegende hypothetische Frage muss also lauten: Angenommen, du hättest nicht mehr Lange zu leben, mit welchen Dingen würdest du dich umgeben wollen? Welche verblassen angesichts dieses Existenzialismus? Und welchen Nachlass möchtest du den Menschen hinterlassen, die dir nahe stehen? Am Ende können wir loslassen – und das kann sehr befreiend wirken, egal wie alt du bist.
Quellen: simonandschuster.com, goodreads.com, amazon.de
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