Bauhaus – ein Stil wird 100 Jahre alt
Der Bauhaus Stil wird 100 Jahre alt und wir entdecken den beliebten Stil wieder neu. Denn die Grundidee ist heute moderner denn je. Die Geradlinigkeit und Schlichtheit des Stils hat längst Einzug in viele Einrichtungen gehalten.
Philosophie des Bauhaus
Sprechen wir von Bauhaus, ist damit eigentlich kein einheitlicher Stil gemeint, sondern die berühmte von vom Walter Gropius gegründete Schule für Gestaltung. Dort wurden Fächer wie Architektur, Schreinerei, Töpferei, Metallarbeit, Glasarbeit, Bühnenbildnerei, Fotoarbeit und Werbegrafik gelehrt. Ursprünglich in Weimar gegründet, zog die Schule später nach Dessau und sogar nach Berlin, bevor sie von den Nationalsozialisten geschlossen wurde. Viele Angehörige der Schule emigrierten daraufhin in die USA, von wo aus sich die Ideen und die Philosophie weltweit verbreitete.
Die Schule vertrat die Grundidee des „Weniger ist mehr“, sodass die Funktion eines Möbels im Vordergrund stand. Mit dem Grundgedanken „Form entsteht aus Funktion“ formulierten sie das Ziel, in der Form die Eigenschaften des Materials widerzuspiegeln. Gleichzeitig hat der Designer eine soziale Verantwortung gegenüber der Umwelt und dem Käufer. So entstanden preiswerte und gleichzeitig hochwertige Möbel, die sich auch die Arbeiterschicht leisten können sollte.
Daran erkennt man Bauhaus Möbel
Bauhausmöbel stehen für klare Strukturen und ein lineares Konzept – Ornamente oder verspielte Prints sucht man hier vergeblich. Stattdessen dominieren geometrische Flächen und Linien das Bild. Das Spiel mit Proportionen vertikaler und horizontaler Teile dient stattdessen als Stilelement.
Der mechanisierte Herstellungsprozess soll nicht durch aufwendige Oberflächen verschleiert, sondern eher betont werden. Kein Wunder, dass Materialien wie Metall und Glas sehr häufig Anwendung finden. In etwas modernen Varianten wurde dagegen auch mit Kunststoff experiementiert.
Wer sich die Wohnung im Bauhausstil einrichten möchte, sollte die RGB-Farben sowie schwarz und weiß mögen. Denn vor allem das Spiel aus Rot, Gelb und Blau stehen stellvertretend für den Bauhaus. Besonders Werke von Kandinsky und Klee spielen mit der Harmonie aus geometrischen Formen und diesen Farben. Doch auch ganze Möbel wie Stühle, Tische oder auch Sofas werden so als Eyecatcher eingesetzt. Damit das Bild nicht zu unruhig wird, ist der Rest der Möbel in schwarz und weiß gehalten. So lassen sich gezielt Möbel in den Fokus setzen, wogegen sehr sperrige Möbel in weiß mit der Wand verschwinden.
Der Bauhausstil in deiner Einrichtung
Wer mutig ist, kann nun den Pinsel schwingen und die Tasten glühen lassen und seine Einrichtung komplett umstellen. Doch es muss nicht immer eine komplette Neugestaltung sein, denn der Bauhaus-Stil lässt sich auch wunderbar nur partiell umsetzen. Besonders bekannt ist den meisten der Freischwinger, ein Stuhl, der ohne Hinterbeine auskommt und mit dem es sich so herrlich wippen lässt. Diesen gibt ihn heute in unendlich vielen Varianten, sodass er sich in beinahe jeden Einrichtungsstil einfügen lässt. Er lässt sich prima als Küchenstuhl oder auch am Schreibtisch einsetzen und verleiht deiner Einrichtung eine klare Linie. Unterstützen kann das eine der bekannten Tripod-Stehlampen oder ein Kunstdruck der bekannten Künstler. Die klaren Linien passen in jeden minimalistischen Stil, in den industriellen Look, können aber auch als Stilmix in romantischen Einrichtungsstilen eine große Wirkung erzielen.
Anstelle der Möbel kannst du auch die Farben des Bauhaus in deinen Räumen übernehmen. Besonders dominant wirken ganze farbige Wände, die du entweder einfarbig streichen oder mit geometrischen Formen ganz nach deinem Geschmack verzieren kannst. Es gibt mittlerweile spezielle Schablonen oder auch Tapeten, dir die Arbeit erleichtern. So kannst du dich testweise an den Stil herantasten und die klare Linie auf dich wirken lassen.
